Digitale Spiegelreflex (EOS)
Mit SLR Kameras durch das Teleskop fotografierenWer eine Spiegelreflexkamera besitzt, kann diese hervorragend für die Astrofotografie durch das Teleskop benutzen. Die meistverwendeten Kameras gehören zur Canon EOS-Baureihe. Auch mit einigen Nikon-Modellen sind schöne Resultate möglich. Mit den Canonkameras kann man etwa 5 Minuten am Stück fotografieren, was diese sehr interessant für astronomische Zwecke macht. Dabei bleibt das thermische Rauschen der Kamera in einem akzeptablen Maß. Es gibt aber auch andere Modelle und Hersteller, die man gut verwenden kann. Wichtig dabei ist, dass der Chip längere Belichtungszeiten zulässt. Eine gute Funktion ist eine Kamerainterne Rauschunterdrückung. Wenn man außer den hellen Objekten wie Mond oder Planeten auch die schwächeren Deep-Sky Objekte fotografieren möchte, braucht man meist recht lange Belichtungszeiten. So ist es oft notwendig von dem jeweiligen Objekt mehrere Bilder aufzunehmen und diese später am Computer zu überlagern. Es sollten folgende Kameraeinstellungen vorgenommen werden:
Wenn Sie das Format RAW einstellen, ist es nicht dringend erforderlich den Weißabgleich auf Tageslicht zu stellen, weil man das Foto hinterher sehr gut nachbearbeiten kann. Wenn Sie allerdings schon auf dem Vorschaubild oder dem unbearbeiteten Bild sehen möchten, die das Bild farblich aussehen wird, ist diese Einstellung sinnvoll. Nachdem Sie die Einstellungen vorgenommen haben und die entsprechenden Adapter (siehe weiter unten) angesetzt haben, kann es schon losgehen. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Batterien voll sind und dass Sie auch Ersatzbatterien dabei haben. Grade in kalten Nächten sind die Batterien schnell erschöpft. Wer zu Hause arbeitet kann sich ein passendes Netzteil besorgen. Für den Feldeinsatz gibt es Ladegeräte die sich an den Zigarettenanzünder des Autos anschließen lassen. Als Auslöser sollte man sich einen Kabelauslöser anschaffen, denn dieser sorgt für eine Erschütterungsfreie Aufnahme. |
Wie montieren Sie die Kamera an das Teleskop?Mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren Sie ohne Objektiv durch die Primärbrennweite des Teleskops. Bei 1000mm Teleskopbrennweite, fotografieren Sie also auch mit 1000mm Brennweite. Ihr Teleskop ist das Super-Teleobjektiv. Nach einer genauen Ausrichtung der Montierung auf den Himmelsnordpol, ist das Fernrohr genau genug aufgestellt, um längerbelichtete Aufnahmen zu bekommen. Wenn die Montierung nicht genau aufgestellt wäre, würde sich auf der Aufnahme ein Stern nicht als Punkt, sonders als Strich zeigen, was zu vermeiden ist. Es ist sinnvoll zuerst das Objekt mit einem langbrennweitigen Okular aufzusuchen und dann erst die Kamera anzusetzen. Durch den Kamerasucher wir das anvisierte Objekt nicht so gut zu sehen sein, wie durch das Okular. Jetzt ist es relativ schwierig den perfekten Schärfepunkt zu finden, zumal die meisten Objekte auch sehr dunkel erscheinen. Man kann eine parallaktische Montierung noch so genau aufgestellt haben, ohne eine Nachführkontrolle wird man nur kurze Belichtungszeiten von i.d.R. nicht mehr als einer Minute machen können, denn keine Montierung arbeitet über längere Zeit ganz exakt. |
T-Ring mit Bajonett und T2 Gewinde Steckhülse 1,25" mit T2-Gewinde |
Das GuidingSie haben kurzbelichtete Aufnahmen gemacht, vielleicht sogar eine ganze Serie von Aufnahmen und haben später am PC diese Aufnahmen übereinandergelegt und bearbeitet. Vielleicht sind schon richtig schöne Aufnahmen dabei herausgekommen und die Aufnahmen sind punktförmig. Dann herzlichen Glückwunsch! Doch vielleicht haben Sie den Wunsch noch länger zu belichten, doch dann würden ohne Nachführkontrolle Striche auf dem Foto entstehen, weil Sie den Lauf der Montierung nicht kontrollieren können. Es hilft nichts – Sie müssen Ihr Teleskop „guiden“. Im klartet bedeutet das, Sie helfen Ihrer Montierung bei der genauen Nachführung des Fotos. Sie müssen der Montierung „über die Schulter schauen“, in dem Sie die Nachführung über eine zweite Kontrolloptik überprüfen. Es ist aber wichtig dass Sie zuerst feststellen wo im Okular die Rektaszensionsrichtung liegt. Dazu bewegen Sie einfach die beiden Richtungstasten der Rekt. und beobachten, wo der Stern entlangläuft. Dann drehen Sie Ihr Fadenkreuzokular einfach im Okularauszug, bis der Faden in die gleiche Richtung zeigt. So haben Sie eine gute Orientierung und wissen welche Tasten Sie drücken sollten, wenn Ihnen Ihr eingestellter Leitstern „abhaut“. Sie sollten sofort reagieren wenn der Stern ausreißt, damit dies später nicht auf dem Foto zu sehen ist. Es hat sich nicht als schlecht erwiesen den Leitstern unscharf zu stellen, weil er dann größer wird. Doch das muss jeder für sich selbst herausfinden. Während der Belichtung ist es schwierig auch noch die Belichtungszeit im Auge zu behalten, die Sie sich vorgenommen haben, daher ist es sehr sinnvoll sich einen Countdowntimer zu besorgen, der Ihnen akustisch mitteilt, wann Sie die Belichtung beenden sollten. Wir kommen noch mal kurz zur Montage des Leitrohrs zurück: Es ist möglich, dass Sie sich normale Rohrschellen zur Montage auf den Tubus Ihres Hauptrohres besorgen. Noch ein wenig besser ist es, wenn Sie sich „echte“ Leitrohrschellen zulegen, denn mit diesen können Sie das Leitfernrohr noch genauer ausrichten und auch einmal ein wenig verstellen, wenn sich im Gesichtsfeld kein geeigneter Stern zum Nachführen befindet. Man kann die Nachführkontrolle auch von einer ganz anderen Seite her angehen. Sie benötigen kein Nahführrohr, sondern einen Off-Axis-Guider. Dies ist ein Bauteil, das zwischen Okularauszug und Kamera montiert wird. Ein kleiner um 45° geneigter Spiegel, leitet etwas Licht in einen Okularauszug, in den ein Fadenkreuzokular gesteckt werden kann. Wenn Sie mit diesem Guider arbeiten, brauchen Sie einen helleren Stern, der sich im näheren Umfeld des Objekts befindet. Die Nachführkontrolle kann für den Beobachter recht anstrengend werden. Zudem kann die Nachführzeit nicht für andere Beobachtung verwendet werden. Die Automatisierung der Nachführung wird als Autoguiding bezeichnet. Fast alle größeren Goto-Montierungen bieten die Möglichkeit einen Autoguider nachzurüsten. Für den Regelkreis wird eine Kamera, ein PC, eine Software und ein Verbindungskabel zum Teleskop benötigt. Als Kamera werden gern günstige Webcams oder hochempfindliche Videoüberwachungskameras wie Mintron, Watec und DMK verwendet. Die Software ist frei im Internet verfügbar. Das Programm Guidemaster wird häufig verwendet. Es lohnt sich mit dem Schlagworten ´Autoguider´ und den Namen der Montierung im Internet zu googeln um weitere montierungsspezifische Infos zu erhalten. Link zu unseren Kameraadaptern
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Rohrschellen Leitrohrschellen
Beleuchtbares Fadenkreuzokular Off-Axis-Guider für die Nachführung |