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Vergleichstest: Meade ETX-125 vs. Celestron Nexstar SE6

Kompakte Teleskope mit GoTo Systemen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Hersteller Meade und Celestron bieten dem Beobachter recht ähnliche Fernrohre. Die Bezeichnungen ETX von Meade und NexStar SE von Celestron sind vielen Hobbyastronomen bekannt, doch wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Zwei unserer Mitarbeiter testeten die Instrumente im Vergleich.

 

Unser Mitarbeiter Achim Mros ist langjähriger Amateurastronom und als Feinmechaniker unser Fachmann für alle mechanischen Teleskopbauteile. Er widmet sich dem Tuning von astronomischem Zubehör sowie der Konstruktion und Fertigung von Sonderlösungen. Als Mitarbeiter der Volkssternwarte Buchloe liegt es ihm am Herzen interessierte Menschen für die Astronomie zu begeistern. Sechs Jahre lang war er im Vorstand und technischer Referent der AGB e.V. Heute ist er Leiter der dortigen Fachgruppe Deep Sky.

 
Unser Mitarbeiter Bernd Gährken widmet sich seit Jahrzehnten der Amateurastronomie und ist Mitglied der Volkssternwarten München und Paderborn sowie der Fachgruppe Astrofotografie in der „Vereinigung der Sternfreunde“. Nicht nur beim Ablichten von Planeten kann er schon auf so manche Erfolge blicken.Die während des Studiums erworbenen IT-Kenntnisse lassen sich bei der Bildverarbeitung optimal einsetzen. Regelmässig betätigt er sich als Vortragsredner auf diversen astronomischen Veranstaltungen.

Das Celestron NexStar SE-6

Das NexStar SE-6 Teleskop verfügt über eine Schmidt-Cassegrain Optik mit 150mm Öffnung und 1500mm Brennweite, sehr kurze Bauweise, extrem leichte Transporteigenschaften und leidet nicht unter Luftturbulenzen da es sich um ein geschlossenes System handelt.

Diese Optik bietet eine sehr gute Abbildung, Kontrast und Schärfe. Obendrein sind SC-Optiken justierstabil und müssen selten nachjustiert werden. Mit einem Öffnungsverhältnis von 1:10 ist es durchaus für kurzbelichtete Astrofotos, z.B. mit einer WebCam geeignet. Es werden dabei sehr gute Ergebnisse erzielt. Um länger belichtete Aufnahmen machen zu können benötigt man die Celestron „ Polhöhenwiege für NexStar Teleskope“. Damit kann das ganze System auf den nördlichen Breitengrad eingestellt werden und eine Rotation des Bildfeldes wird damit vermieden. Somit können nun auch länger belichte-te Astrofotos angefertigt werden.

Alle Celestron – Optiken werden auf einer optischen Bank von Carl ZEISS ge-prüft, justiert und mit einer Seriennummer versehen. Durch die XLT Antirefl ex-Beschichtung haben die Celestron SE Optiken die nachweislich höchste Lichttransmission, d.h. es wird in dem besonders wichtigen Wellenlängen um 500nm bis zu 10% mehr Lichtausbeute erzielt.

Vorteil beim SE ist, dass man mit einem Handgriff den Tubus von der Celestron Travel Pro Gabelmontierung trennen kann. Das macht das ganze System deutlich transportabler. Auch andere Teleskope oder Optiken lassen sich ohne Probleme mit dieser Montierung betreiben.

Die GoTo-Steuerung mit SkyAlign ist eine sehr komfortable Einrichtung. Noch nie war es so einfach ein Teleskop auszurichten: kein Optik-Leveln, kein Einnorden, kein Kompass, kein Polarstern ist notwendig. Einfach Ortskoordinaten und Uhrzeit eingeben, „irgendwelche“ drei Sterne anpeilen, deren Name Sie nicht mal kennen müssen und „ENTER“ drücken. Schon kennt das Teleskop den Himmel über sich und fährt bis zu 40.000 einprogrammierte Objekte, wie von selbst gelenkt, an. Dank Flash Eprom Technologie lässt sich die Steuerungssoftware jederzeit per Internet auf den jeweils neuesten Stand bringen.

Das im Lieferumfang enthaltene Programm „NexRemote“ ermöglicht eine Fernsteuerung des Teleskops mit jedem Laptop oder PC.

Fazit:

Das Celestron NexStar SE-6 ist ein gutes Reiseteleskop. Mit dem oben genannten Öffnungsverhältnis ist das Teleskop deutlich lichtstärker und ermöglicht dadurch eine detailreichere Abbildung als vergleichbare Geräte mit darüber liegenden Öffnungsverhältnissen. Der Einsatzbereich ist damit auch universeller. Der Betrieb als Tischteleskop ist generell fraglich, da ein Beobachten mit dem Kinn auf der Tischplatte nicht gerade als genial bezeichnet werden kann. Man sollte also die Mitnahme des Stativs grundsätzlich einplanen.

Die mechanische Konzeption der Celestron NexStar Teleskope ist leicht aber sehr stabil. Damit ist es ein erfreulich gutes und mobiles System.

Technische Daten:

- Schmidt-Cassegrain Optik

- Öffnung 150mm

- Brennweite 1500mm

- Öffnungsverhältnis 1:10

- GoTo-Datenbank mit 40.000 Objekten



 

 

 

Das Meade ETX-125

Die Firma Meade gilt mit seiner ETX-Baureihe als Pionier bei den kleinen transportablen GoTo-Teleskopen. Das ETX125 ist ein Maksutovsystem das sich durch seine exzellente Abbildung auszeichnet. Es ist schon erstaunlich, was dieses kompakte Gerät in Kombination mit einer Webcam bei der Planetenfotografi e zu leisten vermag. Die hohe optische Qualität ist bedingt durch die geringe Obstruktion des Fangspiegels und das Öffnungsverhältnis von f/15. Dank des hohen Öffnungsverhältnisses sind die Maksutovs sehr justierstabil.

Die werkseitigen Einstellungen benötigen keine spätere Nachjustierung. Während ein Schmidt-Cassegrain nach einem Transport justiert werden muß, ist das ETX-125 sofort einsatzbereit. Das ETX kann azimutal und paralaktisch betrieben werden. Eine Polhöhenwiege ist standardmäßig in das stabile Stahlrohrstativ integriert. Bei der parallaktischen Aufstellung entfällt während der Fotografi e die Bildfeldrotation, so dass auch längere Aufnahmen möglich sind.

Das Gotosystem ist denkbar einfach in der Anwendung. Durch die Leveling-North-Technologie (LNT) muß der Anwender nicht einmal die Nordrichtung kennen und kann auch ohne Sicht auf den Polarstern das Gerät einstellen.

Nach dem Einschalten werden zwei Sterne angefahren die nur noch im Zentrum des Okulargesichtsfeldes positioniert werden müssen. Nach Betätigen der Enter-Taste errechnet der integrierte Computer die Stellung von 30000 Himmelsobjekten relativ zu diesen beiden Referenzsternen. Missweisungen, ja sogar eine schräge Aufstellung des Stativs werden dabei herausgerechnet. Während des Rests der Nacht brauchen sie nur noch die Ziele auf der Handbox eingeben und das Teleskop fährt automatisch hin. So wird ein effizientes Arbeiten ermöglicht.

Visuell ist das ETX-125 für schwache Deepskyobjekte weniger geeignet, doch fotografi sch ist es möglich das Öffnungsverhältnis mit einem günstigen Reducer auf f/7 zu verringern und z.B. mit einer Watec oder einer DSI-Kamera beeindruckende Resultate zu erzielen. Das ETX-125 ist das optimale Reisegerät.

Die Gabelmontierung ist aus Kunststoff und hat ein geringes Gewicht. Da das Gerät in seiner Gabel von 2 Seiten eingefaßt ist, wird eine gute Stabilität erreicht. Mit weniger als 7kg und einem Format von etwa 50x25cm passt das Teleskop ohne Probleme in jedes Fluggepäck. Das Stativ läßt sich vom Teleskop trennen und kann zu Hause bleiben.

Für die Stromversorgung gibt es verschiedene Optionen. Im Fuß des ETX gibt es ein Fach für 8 Mignon-Batterien. Wer mag, kann das Gerät aber auch über den Zigarettenanzünder eines Autos oder über ein Netzteil betreiben.

Fazit:

Das ETX besticht durch sein ausgereiftes Goto-System und seine exzellente justierstabile Optik. Weitere Pluspunkte sind das verwindungsfreie Stahlrohrstativ und die integrierte Polhöhenwiege.

Das ETX-125 ist ein Klassiker, das ideale Reiseteleskop mit gut abgestimmten Komponenten.

 

Technische Daten:

- Maksutov-Cassegrain Optik

- Öffnung 127mm

- Brennweite 1900mm

- Öffnungsverhältnis 1:15

- GoTo-Datenbank mit 30.000 Objekten



 

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