Nach dieser kurzen Einführung kommen wir zu den eigentlichen Beobachtungsinstrumenten, doch stellen Sie sich zuerst folgendes Szenario vor:
Kurt, ein 35-jähriger Mann (ich nehme hier einen Mann, weil es doch leider immer noch so ist, dass sich mehr Männer als Frauen für Astronomie interessieren), hat es gepackt, das Interesse an der Astronomie. Als er kürzlich im Spanienurlaub auf Teneriffa war, trat er ein paar Meter weg in die „Pampa“ neben seine Hotelanlage. Als er den Blick in den Himmel richtete, war es um ihn geschehen. Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn nie hatte er einen so schönen dunklen und sternenübersäten Himmel erblicken können. Er entdeckte tausende Sterne und stieß sich unachtsam an einer Kaktee, was ihm aber jetzt nichts aus machte. Wieder zuhause in Deutschland angekommen kaufte er sich sofort ein Astronomiebuch und verschlang es geradezu. Natürlich musste schnellstens ein Teleskop her. Einige Tage später flatterte ihm ein Prospekt eines sehr großen bekannten Lebensmitteldiscounters mit dem großen A in Haus. Tatsächlich boten sie doch ein Teleskop mit 50mm Öffnung und 600facher Vergrößerung an. Toll. Er kaufte es schnellstens, bewunderte die tollen Saturn- und Jupiteraufnahmen, die auf dem Teleskop abgebildet waren (so musste man sie beobachten können). Er baute es auf. Tatsächlich kam es ihm etwas wackelig vor. Doch wahrscheinlich musste das so sein. In der nächsten klaren Nacht baute er das Teleskop auf und versuchte ein Objekt zu finden. Er hantierte, und hantierte…
Schließlich fand er doch noch etwas. Der Saturn im Rohr, das bereits wackelte, wenn man es nur ansah. Irgendwie bekam er auch nichts scharf. Gefrustet packte er alles zusammen und stieß das Teleskop von seinem Balkon und vergrub es am nächsten Tag mitsamt seines Astronomiebuches im Garten. Die Astronomie war somit für ihn gestorben.
Damit Ihnen nicht eine solche Erfahrung widerfährt, möchten wir Sie nun auf den folgenden Seiten einige Informationen über verschiedene Teleskopsysteme und deren Vor- und Nachteile informieren. Jedes Teleskop hat seinen Himmel, doch man muss auch vieles beachten, damit das Teleskop auch seinen richtigen Besitzer findet.
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