Kaufratgeber: Neue Omegon Teleskope für die Astrofotografie
Auf der Überholspur zu gelungenen Astrofotos – mit unseren Dream Teams aus hochwertiger Optik und Montierung!
Astrofotografie ist auf den ersten Blick sehr komplex. Bestimmt kennen Sie den Anblick von Teleskopen auf schweren Montierungen mit einem Haufen Kabel drum herum, die verwendet werden, um schöne Astro-Aufnahmen zu machen. Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl an Teleskopen und Montierungen, die man gerade als Einsteiger nicht komplett überblicken kann. Mit diesem Buying-Guide wollen wir Ihnen die Auswahl erleichtern, damit Sie unabhängig von Ihrer Erfahrung die richtige Ausrüstung finden.
In diesem Kaufratgeber geht es um die Grundausstattung: Montierung und Optik. Die richtige Astrokamera finden Sie mit unserer Infografik. Weiteres Zubehör ist optional und ergibt sich mit wachsender Erfahrung.
Welche Montierung passt zu Ihnen?
Seit einigen Jahren bietet iOptron mit der CEM-Serie sehr gute und stabile Montierungen an, die für die Astrofotografie geeignet sind. Es handelt sich um äquatoriale Montierungen, die aber von der Bauart anders aufgebaut sind als klassische EQ-Montierungen. Denn das „CEM“ steht für „Center-balanced Equatorial Mount“. Der Schwerpunkt wurde so verlagert, dass er möglichst mittig sitzt und die Montierung gut ausbalanciert ist. Daher sieht sie auch vom Aufbau im ersten Moment wenig wie eine äquatoriale Montierung aus. Der Vorteil: Man braucht deutlich weniger Gegengewichte, da man lediglich das Gewicht des Teleskops ausgleichen muss, um alles ins Gleichgewicht zu bringen.
Ein weiterer Vorteil der Bauweise ist, dass eine Poljustage in jeder Stellung möglich ist. Bei einer klassischen EQ-Montierung geht das nur wenn man beide Achsen in eine bestimmte Position bringt.
So gut wie alle Montierungen haben mit einem periodischen Schneckenfehler zu kämpfen. Dieser entsteht durch Fertigungstoleranzen in der Steigung der Schneckenwelle. Dadurch kommt es zu einem „hin und her Schwingen“, was zu einer ungenauen Nachführung führt. Dann hat man immer in gleichen Zeitabständen genau den gleichen Fehler in der Nachführung. iOptron hat den Montierungen hierfür eine sogenannte PPEC eingebaut, die diesen Periodenfehler feststellen kann und automatisch korrigiert.
Welche Modelle gibt es?
Bei unseren Fotobundles setzen wir auf die beiden Modelle CEM 26 und CEM 40, die Teleskope bis 12 kg bzw. 18 kg tragen können. Durch das sehr gute Verhältnis von Gewicht zu Zuladung sind beide Montierungen sehr leicht für das, was sie leisten. Die Bezeichnung „LiteRoc“ steht für ein verbessertes Stativ, das stabiler gebaut ist und über Schwingungsdämpfer an allen Füßen verfügt.
Was sind Encoder?
„EC“ steht für die häufig in professionellen Montierungen verbauten Encoder. Diese sorgen dafür, dass die Bewegung der Achsen präzise ausgelesen werden kann. Dadurch ist eine bessere Nachrührung gewährleistet und man kann auf Autoguiding verzichten. Alle Modelle mit „EC“ im Namen haben diese Encoder verbaut.
Weitere Features
Bei der CEM 40 ist im Vergleich zur CEM 26 ein GPS-Modul eingebaut, um den Standort automatisch zu bestimmen. Darüber hinaus verfügen beide Montierungen über einen elektronischen Polsucher zur einfacheren Poljustage genannt iPolar. Das GPS Modul kann bei der CEM 26 ohne Probleme nachgerüstet werden. Zudem besteht bei beiden Modellen die Möglichkeit, ein WiFi Modul einzubauen, sodass man die Montierung über ein Smartphone, Tablet oder einen PC mit dem Protokoll ASCOM steuern kann.
Apochromatische Refraktoren
Refraktoren sind aus gutem Grund bei Astrofotografen beliebt. Sie punkten mit einem großen Gesichtsfeld und ästhetischen Sternen ohne Spikes. Die Omegon Pro APOs gibt es in allen Linsenkonfigurationen von Duplet bis Quintuplet. Alle Modelle bieten durch ED-Korrekturlinsen eine farbreine Darstellung und besitzen eine ausziehbare Taukappe. Ein sehr guter Kontrast und die hohe Lichtstärke zeichnen die Teleskope aus. Der Okularauszug wurde für die Verwendung mit Kameras ausgelegt und lässt sich selbst unter viel Last durch eine Kombination aus Zahnstangen und Crayford Technik präzise bewegen. Diese Refraktoren haben eine geringe Brennweite und eignen sich daher gut für weitwinklige Aufnahmen. Sie sind für Vollformat Kameras ausgelegt und bieten im Gegensatz zu Spiegelteleskopen keinerlei Obstruktion.
Eine Besonderheit gibt es beim kleinsten Bundle, das wir empfehlen. Bei der SkyGuider Pro handelt es sich um eine Fotomontierung für Kameras bis 5 kg und kleine Teleskope. Die Montierung besitzt für schwere Geräte eine Gegengewichtsstange, an die man anstatt eines Gewichts auch eine Kamera bis zu 3 kg montieren kann. So kann man mit zwei verschiedenen Optiken gleichzeitig fotografieren. Eine Handsteuerung ist ebenfalls dabei und im Gegensatz zu den CEM-Modellen kann die SkyGuider Pro dank verbautem Akku komplett autark benutzt werden. Ein Polsucher zur exakten Ausrichtung auf den Himmelspol ist vorhanden und es besteht die Möglichkeit, die Drehachse für den Südhimmel umzukehren. Der elektrische Polsucher iPolar lässt sich auch hier nachrüsten.
Pro Astrographen
Die Pro-Astrograph Reihe von Omegon besteht aus speziell für die Astrofotografie ausgelegten Newton Teleskopen. Durch ein Öffnungsverhältnis von f/2,8 bis f/4 sind die Astrographen sehr lichtstark und dadurch sind kürzere Belichtungszeiten möglich. Bei den Modellen mit roten Farbakzenten wird durch einen Carbontubus eine gute Fokusstabilität gewährleistet und der Okularauszug ist mit einem M48 Gewinde ausgestattet, sodass Kameras direkt darauf montiert werden können. Eine weitere Besonderheit des Okularauszugs ist, dass man ihn kippen kann. Denn oft besteht bei Spiegelteleskopen ein Problem, dass Teile des Bildes unscharf sind aufgrund eines schiefen Strahlengangs. Durch das Kippen des Auszugs kann man diesen Bildfehler ausbessern. Zusätzlich verfügen die roten Modelle über einen eingebauten Komakorrektor. Der schwarze Pro-Astrograph hat einen Spiegel mit einer Reflexivität von 94%.
Pro CC
Cassegrain-Teleskope bieten viel Brennweite und damit Vergrößerung bei geringer Baulänge. Dadurch eignen sich diese Teleskope besonders für kleine Deep Sky-Objekte wie Planetarische Nebel oder für Mond und Planeten.
Der Quarzspiegel (94% Reflexivität) hat weniger Verformung beim Auskühlen und somit ist das Teleskop schneller einsatzbereit. Ein Problem von Cassegrain Teleskopen ist das Spiegelshifting beim Fokussieren, wodurch das Objekt aus dem Bildfeld wandern kann. Das wird verhindert durch einen klassischen Okularauszug, der zugleich auch einen großen Backfokus hat, sodass Verlängerungshülsen hinfällig werden. Im Vergleich zu den anderen angesprochenen Bauarten eignen sich diese Teleskope nur bedingt für Vollformat Kameras. Es gibt allerdings deutlich weniger Bildfehler durch die Bauweise der Spiegel und die Obstruktion ist geringer als bei Schmidt-Cassegrain Teleskopen. Acht Streulichtblenden sorgen für mehr Kontrast und schärfere Details.
Autor: Sebastian Brummer
Sebastian ist Hobbyastronom und studiert Mathematik an der TU München. Er war Werkstudent bei NIMAX und verfasst eigene Inhalte zu interessanten Themen.
Als Mitglied der Sternwarte St. Ottilien beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit Astrofotografie und der Organisation von Beobachtungsabenden.