Obstruktion
Ein Teleskop soll Licht sammeln – am besten möglichst viel. Doch es gibt auch eine Schattenseite, mit der wir leben müssen ...
Vergleich zwischen einem Reflektor und Refraktor
Ein Newtonspiegelteleskop mit 200mm Spiegeldurchmesser und einem Fangspiegeldurchmesser von 50mm würde nach dieser Faustformel die gleiche Kontrastleistung erbringen wie ein Refraktor mit 150mm Öffnung. Etwas anders verhält es sich mit der Lichtsammelfähigkeit. Natürlich nimmt sie mit entsprechender Obstruktion auch ab, allerdings nicht in dem Maße, wie wir es beim Kontrast gesehen haben.
Ein Teleskop ist ein Lichtfänger, der alles aufgefangene Licht bündelt und ein Bild erzeugt. Bei Newton-Teleskopen lenkt jedoch ein Fangspiegel das Licht seitlich in den Okularauszug, denn sonst könnten Sie damit nicht beobachten. Auch andere Bauarten sind durch einen Fangspiegel obstruiert.
Was der Fangspiegel mit dem Licht anstellt ...
Durch den Fangspiegel im optischen System entsteht eine Abschattung, die die Leistung hinsichtlich Kontrast und effektiver Öffnung heruntersetzt. Durch jedes Bauteil, das sich im Strahlengang eines Fernrohrs befindet, entsteht diese Abschattung, genannt Obstruktion. Grundsätzlich ist dies bei allen Spiegelteleskopen der Fall (Ausnahme Schiefspiegler). Nur ein Refraktor hat eine Obstruktion von 0%, weil kein Bauteil den Strahlengang stört.
Anhand der Bilder sieht man, dass das Bild durch eine vorhandene Obstruktion gestreut wird, was einen Verlust von Kontrast bedeutet. Je größer der Fangspiegel, desto größer die Obstruktion.
Um die Kontrastleistung, bzw. den Kontrastverlust eines Teleskops herauszufinden, können Sie einfach den Fangspiegeldurchmesser vom Hauptspiegeldurchmesser abziehen. Somit erhalten Sie die effektive Kontrastöffnung, die ein Fernrohr ohne Obstruktion hätte.