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Den Sucher ausrichten – so geht's

Wollen Sie Objekte finden? Das gelingt nur mit einem exakt ausgerichteten Sucher. Unsere Fotostory zeigt, wie es geht.

Fotostory Sucher Teaser2

Verschiebe nichts auf morgen, was du auch übermorgen erledigen kannst. Dieses Zitat von Mark Twain ist lustig. Doch bei Sucherfernrohren sollten Sie diesem Tipp lieber nicht folgen. Denn: Erst wenn die Ausrichtung des Suchers passt, können Sie jedes Himmelsobjekt finden. Aber wie funktioniert das genau? Eines vorweg: es ist ganz einfach.

Welche Sucher gibt es?

Es gibt Projektionssucher und Sucherfernrohre. Egal welchen Typ Sie verwenden, alle müssen auf das Teleskop ausgerichtet werden.

Der einfache LED-Sucher: Meist ist dieser schon im Basiszubehör von Einsteiger-Teleskopen enthalten. Er besteht aus Plastik und besitzt eine transparente Projektionsscheibe, auf die ein roter LED-Punkt geworfen wird. Obwohl er in seiner Machart simpel ist, erfüllt er oft seinen Zweck. 

Der Deluxe LED-Sucher: Dieser funktioniert ähnlich wie der einfache LED-Sucher, besteht jedoch aus Metall und bietet neben dem roten Punkt auch die Möglichkeit ein Kreuz oder einen Kreis auf die Scheibe zu projizieren.

Der Telrad- oder Radiant-Sucher: Ein spezieller LED-Sucher, den visuelle Beobachter lieben. Vor allem Nutzer von Dobson-Teleskopen schwören auf ihn. Anstatt eines Punktes projiziert er drei rote Kreise mit 0.5, 1.0 und 2.0 Grad in den Himmel. Dadurch können Sie Distanzen am Himmel besser abschätzen, was das Starhopping wesentlich einfacher macht.

Der optische Sucher: Anstatt mit LED funktionieren dieses Sucher mit Optik. Ein Linsenobjektiv sammelt Licht und leitet es zum Okular weiter. Das ist also einen Refraktor im Miniformat. Wenn Sie durch diesen Sucher blicken sehen Sie das Bild 6-9-fach vergrößert und meist kopfstehend. Ein Fadenkreuz ermöglicht Ihnen eine exakte Zentrierung des Objekts. Zur Wahl stehen Modelle mit einem 30 mm Objektiv oder lichstarke Varianten mit 50 und 60 mm.

Vorteile von Projektionssuchern: 

  • Gut für Einsteiger geeignet
  • Der rote Punkt erscheint so, als würde er frei am Himmel schweben
  • Die Orientierung wird nicht verfälscht, daher kommen Sie auch ohne Training damit zurecht

Vorteile von optischen Suchern:

  • Hellere Deep-Sky Objekte können Sie schon im Sucher erkennen
  • Perfekte Übersicht bei kleiner Vergrößerung
  • Kommt auch ohne Batterien aus 

Wie richten Sie Ihren Sucher auf das Teleskop aus?

Damit Sie ein Objekt finden können, muss der  der Sucher exakt das gleiche sehen wie Ihr Teleskop. Dazu justieren Sie den Sucher mit den dafür vorgesehenen Schrauben. Folgen Sie jetzt einfach der Fotostory, sie erklärt in wenigen Schritten die Ausrichtung.

Neben dem Okularauszug finden Sie einen montierten Sucherschuh mit einer Klemmschraube. Öffnen Sie diese und schieben Sie Ihren Sucher von der Bodenseite in den Schuh. Klemmen Sie den Sucher anschließend mit der Klemmschraube, wie im Bild zu sehen.

Wie richten Sie Ihren Sucher auf das Teleskop aus?

Genauso funktioniert auch das Einstecken eines optischen Suchers, der Fuß besitzt das gleiche Format. Achtung: Es gibt Versionen mit 2-Lochhalterung, die wir hier nicht vorstellen.

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Für die Montage des Telrad- oder Radiant-Suchers benötigen Sie einen freien Platz auf dem Tubus. Kleben Sie die Basis auf den Tubus und setzen Sie den Telrad ein. Danach ziehen Sie die Klemmschrauben fest.

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Setzen Sie ein Okular mit kleiner Vergrößerung ein. Es sorgt dafür, dass Sie die nötige Übersicht erhalten, um das Objekt im Okular und Ihrem Sucher zu zentrieren.

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Stellen Sie Ihr Teleskop am Tag auf und suchen Sie sich ein terrestrisches Ziel in weiter Entfernung aus. Das kann ein Kirchturm, eine Antenne oder eine Baumspitze sein. Peilen Sie das Ziel über den Tubus an und überprüfen Sie, ob sich das Objekt im Sichtfeld Ihres Okulars zeigt. Falls nicht, wiederholen Sie das Peilen so lange, bis Sie das Objekt „eingefangen haben“. Bringen Sie das Objekt möglichst exakt in die Mitte des Sichtfeldes im Okular.

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Blicken Sie durch den optischen- oder den LED-Sucher. Justieren Sie Sichtfeld und LED-Beleuchtung so, dass sich das Objekt im Zentrum der Peilung befindet. Das geht ganz einfach: Drehen Sie einfach an den Justageschrauben und verfolgen Sie die Ausrichtung, bis Sie zufrieden sind. Alles klar? Dann ist das Objekt jetzt im Sucher und Okular zentriert.

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Aufsuchen in der Nacht

Müssen Sie Ihren Sucher jetzt immer so justieren? Auf keinen Fall! Denn nun ist Ihr Sucher auf das Teleskop eingestellt. Manchmal kann eine minimale Nachjustage fällig werden, doch die erledigen Sie in der Nacht am Sternenhimmel.

Um ein Objekt aufzusuchen, blicken Sie durch Ihren Sucher, zentrieren das Objekt und setzen ein Okular mit schwacher Vergrößerung ein. Jetzt finden Sie den Stern, den Planeten oder den Nebel in der Mitte Ihres Sichtfeldes.

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Autor: Marcus Schenk

Marcus ist Sterngucker, Content Creator und Buchautor. Seit 2006 hilft er Menschen, das richtige Teleskop zu finden - heute über Texte und Videos. In seinem Buch "Mein Weg zu den Sternen für dummies Junior" zeigt er jungen und junggebliebenen Leuten, was sie am Himmel entdecken können. 

Als Kaffee-Junkie hätte er am liebsten seine Siebträger-Espressomaschine auch unter dem Sternenhimmel dabei.