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Praxis

Sonnensucher mit der Filmdose

Ein optischer Sucher hat nichts am Teleskop verloren, wenn Sie tagsüber die Sonne beobachten wollen. Da kommt dieser Trick wie gerufen.

Mit dem Filmdosentrick ist der Sonnensucher in
einer Minute einsatzbereit. S. Wienstein Mit dem Filmdosentrick ist der Sonnensucher in einer Minute einsatzbereit. S. Wienstein

Wer noch einen alten Kleinbildfilm in der Ecke liegen hat, kann vielleicht nicht mit dem Film, aber mit der Filmdose einen kleinen und wirkungsvollen Astro-Hack realisieren – und zwar einen Sonnensucher nach dem Lochkamera-Prinzip. Die Filmdose muss dazu einen undurchsichtigen Deckel und einen transparenten Becher haben.

Mit einer Stecknadel wird ein kleines Loch in die Mitte des Deckels gestochen. Meist markiert ein Spritzgussansatz genau die Mitte des Deckels. In der Mitte des Becherbodens findet sich auch wieder ein solcher Ansatz. In die Sonne gehalten, wird also ein kleiner Lichtpunkt auf den Boden der Filmdose projiziert. Der eigentliche Trick ist nun, dass die Filmdose recht genau in eine typische Sucherhalterung für 6×30 Sucher passt und sich meistens auch noch mit den Justierschrauben einspannen und sogar justieren lässt.

Der projizierte Punkt ist allerdings recht klein. Bei einer 50mm langen Filmdose bringt es die Sonne auf kaum mehr als 0,4mm Durchmesser. Mit 1¼ Zoll Okularen und bei 1200mm Brennweite ist das fast 1,3° große Bildfeld des Teleskops auf dem Boden der Filmdose etwas mehr als 1mm groß. Mit zwei Zoll erreicht man knapp unter 2mm Toleranz. Das lässt sich sehr gut einstellen. Ist der Punkt zu dunkel, kann man das Loch auch 1mm groß einstechen. Man erkennt gut, ob der Lichtpunkt exakt zentrisch um die Mittenmarkierung liegt.

Autor: Sven Wienstein / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH

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