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Praxis

Imposantes Trio

Zur besten Beobachtungszeit eines Mondumlaufs steht bei Halbmond ein imposantes Kratertrio am Terminator.

Das Kratertrio befindet sich fast in der Mondmitte. NASA/GSFC/Arizona State University Das Kratertrio befindet sich fast in der Mondmitte. NASA/GSFC/Arizona State University

Zur besten Beobachtungszeit eines Mondumlaufs steht bei Halbmond ein imposantes Kratertrio am Terminator: Ptolemaeus, Alphonsus und Arzachel. Hier liegen drei große Krater in unterschiedlichen Erhaltungsstadien auf engem Raum und buhlen um die Gunst des Beobachters.

Verschüttete Wallebene

Als älteste Formation des Trios erscheint der 158km große Ptolemaeus stark eingeebnet. Der Kratergrund ist durch Auswurfmaterial des 1300km entfernten Imbrium-Einschlags überschüttet und ein Zentralgebirge so nicht mehr sichtbar. Bei höherem Sonnenstand präsentiert sich die Ebene im Teleskop mit kleiner Öffnung weitgehend glatt. Lediglich der kleine Binnenkrater Ptolemaeus A, auch Ammonius (8km) genannt, unterbricht das einheitliche Erscheinungsbild. In größeren Teleskopen werden weitere Kleinkrater sichtbar. Es lohnt auch ein Blick bei sehr flachem Lichteinfall. Dann ist der gesamte Kratergrund von einer Vielzahl begrabener und nur noch schemenhaft erkennbarer Einschläge bedeckt.

Harter Landeplatz

Ptolemaeus, Alphonsus und Arzachel: Hier liegen viele Beobachtungsziele auf engem Raum. NASA/GSFC/Arizona State University Ptolemaeus, Alphonsus und Arzachel: Hier liegen viele Beobachtungsziele auf engem Raum. NASA/GSFC/Arizona State University

Der kleinere Alphonsus (110km) liegt dicht an Ptolemaeus, so dass sich die Wälle beider Krater berühren. Dabei erscheint an dieser Stelle der Wall von Ptolemaeus leicht eingedrückt, was auf ein jüngeres Alter von Alphonsus hindeutet. Lediglich ein kleiner Zentralberg überragt mittig die Ebene. Nordöstlich davon schlug am 24. März 1965 wie geplant die amerikanische Mondsonde Ranger 9 ein.

Interessant sind auch drei dunkle Flecken auf dem Kratergrund, die sich als drei relativ große und dunkelgraue Areale an den Wallrändern darstellen. Diese pyroklastischen Ablagerungen aus Vulkanasche sind ein sichtbares Zeugnis der vulkanischen Aktivität in der Geschichte des Mondes.

Ringgebirge mit Rille

Mit 96km Durchmesser ist Arzachel der kleinste und auch jüngste Einschlag des Trios. Sein Wall erscheint gut erhalten und ist klar gegen die Umgebung abgegrenzt. Die inneren Wallhänge zeigen noch die gut erhaltenen, terrassenartigen Stufen eines jüngeren Ringgebirges. Auch das 1500m hohe Zentralgebirge erscheint deutlich massiver als bei Alphonsus. Ein geeignetes Ziel für kleinere Teleskope ist der Binnenkrater Arzachel A (4km), östlich des Kraterzentrums. Bei guten Bedingungen sollte auch Rima Arzachel (Arzachelrille) mit einem Teleskop mittlerer Größe erfolgreich zu sichten sein.

Beste Sichtbarkeit 8 oder 21 Tage nach Neumond

Autor: Lampert Spix / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH