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Praxis

Schräges im Meer der Fruchtbarkeit

Die Krater Messier und Messier A im Meer der Fruchtbarkeit zeichnen sich durch die ungewöhnliche Verteilung des Auswurfmaterials aus.

Die beiden Krater Messier und Messier A findet man fast mittig im Mare Fecunditatis. 
Einzigartig ist das langgestreckte Auswurfmuster von Messier A. NASA/GSFC/Arizona State University Die beiden Krater Messier und Messier A findet man fast mittig im Mare Fecunditatis. Einzigartig ist das langgestreckte Auswurfmuster von Messier A. NASA/GSFC/Arizona State University
Einzigartig ist das langgestreckte Auswurfmuster von Messier A. NASA/GSFC/Arizona State University Einzigartig ist das langgestreckte Auswurfmuster von Messier A. NASA/GSFC/Arizona State University

Auch der große Astronom Charlies Messier wurde namentlich auf dem Mond verewigt. Die beiden Krater Messier, mit einem Durchmesser von 14km, und Messier A, mit einem Durchmesser von 11km, findet man fast mittig im Mare Fecunditatis (Meer der Fruchtbarkeit). Sie sind in dem Areal bereits in der Übersicht durch die ungewöhnliche Verteilung des Auswurfmaterials erkennbar.

Kometenschweif auf dem Mond

Zeichnungen von Messier und Messier A bei Sonnenuntergang durch ein Teleskop mit 150mm Öffnung, Vergrößerung 180×. L. Spix Zeichnungen von Messier und Messier A bei Sonnenuntergang durch ein Teleskop mit 150mm Öffnung, Vergrößerung 180×. L. Spix

Bis zum Rand des Mare Fecunditatis, auf einer Länge von 170km, verlaufen von Messier A ausgehend zwei helle und fast schnurgerade Strahlen in Richtung Westen. Der Anblick der Formation wird oft mit dem Schweif eines Kometen verglichen. Aber auch der ovale Messier direkt östlich davon zeigt ein doppeltes V-förmiges Areal mit Auswurfmaterial in nördlicher und südlicher Richtung beidseitig des Kraters. Dieses Gestein erscheint jedoch weniger hell und nicht so auffällig wie das von Messier A.

Schräg, am schrägsten

Doch das verblüffende Kraterpaar gibt aufgrund dieser markanten Strukturen auch Hinweise auf ihren Ursprung. Eine mögliche Entstehungsgeschichte lässt sich wie folgt rekonstruieren: Ein Asteroid flog von Osten kommend in einem sehr flachen Winkel von unter 5° über das Mare Fecunditatis und hob beim streifenden Einschlag den lang gestreckten Krater Messier mit dem seitlichen Auswurfmaterial aus. Dabei prallte ein Teil des Einschlagkörpers wieder ab und formte danach den Krater Messier A mit seinem langgestreckten Muster aus Auswurfmaterial. Diese typischen Strukturen konnten bei irdischen Versuchen mit Projektilen sehr genau nachgebildet werden.

Beste Sichtbarkeit 5 oder 18 Tage nach Neumond

Autor: Lambert Spix / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH