Schräges im Meer der Fruchtbarkeit
Die Krater Messier und Messier A im Meer der Fruchtbarkeit zeichnen sich durch die ungewöhnliche Verteilung des Auswurfmaterials aus.
Auch der große Astronom Charlies Messier wurde namentlich auf dem Mond verewigt. Die beiden Krater Messier, mit einem Durchmesser von 14km, und Messier A, mit einem Durchmesser von 11km, findet man fast mittig im Mare Fecunditatis (Meer der Fruchtbarkeit). Sie sind in dem Areal bereits in der Übersicht durch die ungewöhnliche Verteilung des Auswurfmaterials erkennbar.
Kometenschweif auf dem Mond
Bis zum Rand des Mare Fecunditatis, auf einer Länge von 170km, verlaufen von Messier A ausgehend zwei helle und fast schnurgerade Strahlen in Richtung Westen. Der Anblick der Formation wird oft mit dem Schweif eines Kometen verglichen. Aber auch der ovale Messier direkt östlich davon zeigt ein doppeltes V-förmiges Areal mit Auswurfmaterial in nördlicher und südlicher Richtung beidseitig des Kraters. Dieses Gestein erscheint jedoch weniger hell und nicht so auffällig wie das von Messier A.
Schräg, am schrägsten
Doch das verblüffende Kraterpaar gibt aufgrund dieser markanten Strukturen auch Hinweise auf ihren Ursprung. Eine mögliche Entstehungsgeschichte lässt sich wie folgt rekonstruieren: Ein Asteroid flog von Osten kommend in einem sehr flachen Winkel von unter 5° über das Mare Fecunditatis und hob beim streifenden Einschlag den lang gestreckten Krater Messier mit dem seitlichen Auswurfmaterial aus. Dabei prallte ein Teil des Einschlagkörpers wieder ab und formte danach den Krater Messier A mit seinem langgestreckten Muster aus Auswurfmaterial. Diese typischen Strukturen konnten bei irdischen Versuchen mit Projektilen sehr genau nachgebildet werden.
Beste Sichtbarkeit 5 oder 18 Tage nach Neumond
Autor: Lambert Spix / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH