Mond trifft Auge des Stiers
Sternbedeckungen durch den Mond beobachten
Der Mond umkreist in etwas mehr als 27 Tagen die Erde. In dieser Zeit bewegt sich unser Trabant jeden Tag scheinbar gut eine Hand breit in östlicher Richtung über den Himmel. Dabei kann es passieren, dass er einen hellen Stern bedeckt.
Im Prinzip bedeckt der Mond jede Nacht schwächere Sterne, da diese dicht am Himmel stehen und der Mond mit einer scheinbaren Größe von 0,5° relativ groß erscheint. Die Bedeckung von helleren Sternen ist jedoch seltener und ein spannendes Himmelsereignis, das sich lohnt, beobachtet zu werden.
Im Bereich, den die Mondbahn überstreicht, stehen zum Glück gleich mehrere helle Sterne: Regulus im Sternbild Löwe, Spica im Sternbild Jungfrau, Antares im Sternbild Skorpion und Aldebaran im Sternbild Stier. Diese vier Sterne der ersten Größenklasse liegen nahe genug an der Ekliptik, um von Zeit zu Zeit vom Mond bedeckt zu werden. Dabei treten diese Bedeckungen nicht jeden Monat auf, da unser Trabant bei jedem Umlauf nicht der exakt gleichen Bahn folgt. Nach Serien von Bedeckungen folgen auch immer größere Pausen. Die Bedeckungen wiederholen sich dabei in einem Rhythmus von 18,6 Jahren.
Plötzlich weg
Aufgrund der großen Entfernung der Sterne erscheinen diese am Himmel nicht flächig wie Planeten, sondern als punktförmige Lichtquellen. Der bedeckende Stern verschwindet also schlagartig in Sekundenbruchteilen hinter dem entgegenkommenden östlichen Mondrand und taucht ebenfalls genauso plötzlich auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf. Visuell besonders beeindruckend ist das Verschwinden oder Auftauchen des Sterns am unbeleuchteten Mondrand. Ein seltener und besonders spannender Sonderfall ist eine sogenannte streifende Bedeckung. Dabei läuft der Stern nur knapp am Mondrand entlang und kann dabei mehrere Male verschwinden und wieder auftauchen, da er von Erhebungen am Mondrand verdeckt wird.