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Sicherer Standpunkt

Ein zitterfrei stehendes Stativ ist das Fundament für Ihr Teleskop. Schwingungen lassen sich mit einem improvisierten Pendel reduzieren.

Ein Pendel zur Schwingungsdämpfung
kann sehr leicht improvisiert werden. S. Wienstein Ein Pendel zur Schwingungsdämpfung kann sehr leicht improvisiert werden. S. Wienstein

Egal, was oben aufsitzt, das Stativ ist ganz unten in der Kette und hat die größte Last zu tragen. Daher können auch kleine Verbesserungen in diesem Bereich viel bewirken. Es geht um das Schwingungsverhalten – denn eine Überlastung von Stativ und Montierung zeigt sich an unangenehmem Zittern – lange bevor sich etwas sichtbar verbiegt.

Zunächst sollte man es dem Stativ so leicht wie möglich machen. Es sollte nämlich nur so weit ausgezogen werden, wie es zur bequemen Beobachtung nötig ist. Je weiter es ausgezogen wird, desto schmaler der Übergang zwischen den Elementen und desto mehr Länge, die schwingen kann. Auch der Stativspreizer hat seinen Sinn und trägt mehr als nur die Ablageplatte.

Lädt man zu viel auf, muss vielleicht nur das Stativ gegen ein stärkeres Modell ausgetauscht werden, während die Montierung selbst noch Reserven hat. Lange Stativbeine lassen sich auch durch Säulenaufsätze auf dem Stativkopf vermeiden. Das verändert das Schwingungsverhalten, ist aber keine Garantie für eine Verbesserung.

Schwingungsdämpfung per Pendel

Zur Schwingungsdämpfung kann man ein Pendel unter dem Stativkopf aufhängen. Als Beispiel können Schwingungsdämpfer in Hochhäusern dienen. Je kürzer das Pendel, desto höher die am besten aufgenommenen Frequenzen. Unterwegs kann ein vor Ort befüllter Sandsack oder eine Wasserflasche gute Dienste leisten. Gewicht und Schnurlänge sollten variiert werden. Auch das Beschweren der Ablageplatte ist den Versuch wert. Als "Testereignis" dient etwas Alltägliches wie eine kleine Fokuskorrektur am Okular. Ausgewertet wird, wie lange das Bild im Okular nachzittert. Wunder wirkt ein solches Pendel aber nicht.

Autor: Sven Wienstein / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH